Ein ganz heißer Tipp für alle Liebhaber von Reggae, die Band Crownforest lieferte ein Feuerwerk mit ausschließlich selbst geschriebenen Songs ab. Die Band kommt aus Berlin und ist ein bunter Haufen verschiedenster Nationen, ihre erste Platte "Truth" ist erschienen, verfügbar als LP (!) und Download z.B. über Amazon. Tanzen war Pflicht und hatte ein paar Tage Muskelkater zur Folge :) Wenn die mal wieder in der Nähe sind, wir sind dabei. Wir standen ganz vorne mittig, ca. 2 m vom Sänger entfernt. Toller Sound und eines der besten Konzerte ever für uns.
Hamburger Kulturtage bei Dimi Vesos am 03.06.2023
Vor ein paar Wochen saß ich morgens am IPad und stieß auf Dimi´s Video mit der Ankündigung zu seinen Kulturtagen. Ein kurzer Blick in meinen Terminkalender - passt! Ich wäre sowieso hin gefahren aber bei den Themen ging mein Herz auf, es sollten Lautsprecher von Strauss Elektroakustik vorgeführt werden, darunter auch die SE-MF-4. Dieser Lautsprecher passt sehr gut in mein Beuteschema und ich hatte eh vor, diese mal zu hören. Neben diesen Mittelfeld-Lautsprechern sollten auch die Nahfeld-Monitore SE-NF-3 vorgeführt werden, dass ganze an den hauseigenen Endstufen.
Dann kam mir die Idee, meinen Hifi-Freund Thomas aus Jena zu fragen, ob er auch Lust darauf hätte und wir könnten uns bei dieser Gelegenheit endlich persönlich kennen lernen, bisher lief unser Kontakt über Email oder Telefon. Thomas hatte mich vor einem halben Jahr einfach angeschrieben, er liest schon länger diesen Blog und zwischen uns gibt es so viele Parallelen ... wir tauschen uns seitdem sehr regelmäßig aus. Zwischen Jena und Celle liegen ca. 4 Stunden Autofahrt und so blieb ein Besuch bisher aus. Ich schaute in die Karte und siehe da, von Jena nach Hamburg liegen wir genau auf dem Weg. Mein Namensvetter hat sich auch angemeldet und von hier ging es dann gemeinsam weiter Richtung Hamburg. Das Navi hat uns sicher zu Dimi geführt und wir waren eigentlich noch pünktlich, wenn wir vom Parkplatz nicht die Elbuferstraße erst mal in die falsche Richtung gelaufen wären ... Dimi stand schon winkend vor dem Haus und erwartete uns.
Los ging es mit einem spannendem Vortrag über Joseph Haydn und seine Arbeitsweise am fürstlichen Hof. Klassische Musik ist gar nicht mein Thema aber Jürgen Strauss hat das in seiner schelmischen Art sehr unterhaltsam rüber gebracht. Dann war nach kurzer Erläuterung der SE-NF-3 die erste Hörsession angesagt.
Die kleinen "Böxchen" haben sich mächtig ins Zeug gelegt und eine für ihre Größe erstaunliche Performance geliefert. Bei lauter und basslastiger Musik wie James Blakes "Limit to you love" zeigte die Physik dem 5 Zoll Treiber seine Grenzen. Für den ihr zugedachten Zweck als Nahfeldmonitor im kleinen Studio bestimmt keine schlechte Wahl, für das Wohnzimmer eher zu klein.
Mir persönlich war der Hörabstand am vorderen Hörplatz zu dicht, das klang für meine Ohren nicht natürlich. Etwas weiter hinter war es besser, jedoch hatte man dort immer jemanden vor den Ohren. Schön war das durchgängige Wechseln der Hörplätze, so dass jeder in den Genuß des "besten" Hörplatztes kommen konnte. Gute Idee und auch für Messen ein Tipp!
Zu Wort kam zwischendurch immer wieder Igl Schönwitz (the soundphile), der auch über YouTube bekannt sein dürfte. Er arbeitet in seinem Tonstudio mit Lautsprechern von SE (Strauss Elektroakustik) und berichtete über seine Erfahrungen. Ein interessantes Thema war wie immer die Raumaktustik und Tipps dazu. Da ich mich selbst damit viel beschäftigt habe und bereits vor ca. 15 Jahren einen Artikel dazu auf fairaudio veröffentlich hatte, sind mir die Tipps nicht neu. Ein Tipp war z.B. die Lautsprecher im Stereodreieck zu betreiben und dieses Dreieck auch in großen Räumen nicht zu ausladend, also mit zu großen Abständen zwischen den Lautsprechern, zu betrieben. Eine nähere Aufstellung minimiert die Raumeinflüsse (Verhältnis Direktschall zu Raumreflexionen). Diese Erfahrung durfte ich damals beim Kauf unseres Hauses machen. Unser Wohnzimmer (ca. 35 qm) auf zwei Ebenen zwang mich dazu, das Stereodreieck kleiner zu halten. Neben der sehr guten Raumakustik trägt dies sicher zum schönen Klang bei.
Dann zogen wir um in den Hörraum mit den SE-MF-4. Das war schon eine andere Nummer und klang für mich deutlich erwachsener als mit den kleinen Lautsprechern. Ich stand eine ganze Zeit hinten mittig und fand den Klang sehr ähnlich wie bei mir zu Hause. Vorne auf dem besten Hörplatz war es mir wieder zu dicht, auch hier klang es 1-2 Stuhlreihen weiter hinten deutlich natürlicher für mich. Aber vermutlich sind diese Abstände zum Arbeiten im Studio genau richtig, da sich so extrem tief in die Aufnahme hinein hören läßt. Insgesamt würde ich die Performance als sehr ähnlich wie gewohnt einstufen. Ich habe noch ein wenig mit Jürgen Strauss geplaudert und wer weiß, vielleicht hole ich sie mir mal testweise nach Hause. Vorher werde ich allerdings weiter an Stromversorgung und Kabeln tüffteln, um meine Kette soweit wie möglich auszureizen.
Dann war Mittag und es gab jede Menge Leckereien. Wir haben uns auf die Pizza gestürzt und ein kühles Blondes genossen. Wir saßen draußen in der Sonne und kamen ins Gespräch mit André Grunewald, der Mastermind hinter Arakas. Der umtriebige Erfinder dürfte einigen bekannt sein, seine Produkte fanden in der Fachpresse und auch bei Dimi große Anerkennung. Ein großer Lautsprecherentwickler der letzten Jahrzehnte, Joachim Gerhard, hält seine Produkte sogar für die "besten raumakustischen Maßnahmen, die ich bisher erlebt habe". Leider wurden seine Produkte heute nicht vorgeführt, vermutlich hätte es den Zeitrahmen gesprengt. Wir haben Visitenkarten getauscht!
Nach dem Essen gab es Livemusik. Polina Vita & Dennis Vahlen gaben ein kurzes, tolles Konzert. Leider hatte ich mich etwas festgequatscht und konnte das Konzert nur noch durch den Türspalt sehen, die zweite Gruppe war zum Essen eingetroffen und es war richtig voll. Ein sehr gelungener Abschluß für Gruppe 1.
Lieber Dimi, da hast du eine wirklich tolle Veranstaltung aus dem Hut gezaubert. Wobei, mit Zaubern hat das nichts zu tun, sondern dahinter steckt eine Menge Arbeit. Dafür möchten wir, Thomas & Thomas, dir von Herzen danken. Danke sagen wir auch allen anderen, die zum Gelingen beigetragen haben und freuen uns auf das Video. Mir hat es wichtige Erkenntnisse gebracht, dazu gleich mehr.
Zu Hause gab es erst mal einen Kaffee, dann wurde der Akustikvorhang hinter dem Hörplatz zugezogen und die Jalousien (Stoff) vor den Fenstern geschlossen. Ich tue mich schwer damit, einzuschätzen, wie andere meinen Klang wahrnehmen. Nun hatte ich mit Thomas jemanden genauso "Verrückten" wie mich auf meinem Sofa sitzen und nach CD-Spray / Bedini rotierte James Blake mit "Limit to you love" im Laufwerk. Alle Geräte sind immer an und klanglich sofort voll da. Die Stromfilterung ist einigermaßen aufwändig und die Tag/Nacht-Unterschiede sind gering - also keine Ausreden!
Ich mache es kurz, wir haben noch bis nach 20:00 Uhr Musik gehört, ich durfte auch schon ein Bierchen trinken und Thomas machte sich auf seine mehrstündige Rückfahrt im schönen MX-5 NC. Übrigens, auf Hin- und Rückfahrt haben wir hauptsächlich über Fotografie und unsere Mazda MX-5 gesprochen. Ich verlängerte und habe mir u.a. noch Dave Bruback "Time out" intravenös gegeben. Natürlich in Live-Lautstärke!
Wie schnitt meine Kette nun in den Ohren von Thomas ab. Ich erlaube mir aus seiner Email einen Tag später zu zitieren:
"Öfter denke ich an Deine Anlage, ich sagte es schon mehrfach, besser geht es mit der Wiedergabe kaum. Behalte die Bullis unbedingt, Tausche von mir aus auch das eine oder andere Kabel und besorge von mir aus auch den größeren Plixier (das halte ich aus meiner Erfahrung für sinnvoll, wenn alle Geräte dranhängen). Also nochmals, Deine Anlage hat mich wirklich schwer beeindruckt!"
Danke Thomas, dein Lob bedeutet mir sehr viel. Bis bald in Jena, ich freue mich.
Hier geht es zu den Video von Dimis Kulturtagen:
https://www.youtube.com/watch?v=gsGH9m2jcFI&t=518s (Die Veranstaltung erste Gruppe)
https://www.youtube.com/watch?v=NX_wN72SFZ4 (Vortrag über Joseph Haydn)
https://www.youtube.com/watch?v=oEj-nVeUhVE (Vortrag über die Lautsprecher)
https://www.youtube.com/watch?v=kwesolZiad8 (Der Lautsprecher im Raum, optimale Aufstellung)
Phono Workshop bei Jürgen Schulze auf der Rübenburg am 11.11.2023
Dimi Vesos hatte vor einigen Wochen zu einem Workshop auf die Rübenburg eingeladen. Die "Rübenburg" ist ein großes Bauerhaus in Emern (Wrestedt) nähe Uelzen. Wir befinden uns also in Norddeutschland grob gesagt mittig zwischen Hamburg und Hannover, allerdings ein wenig östlich verschoben. Inhaber ist Jürgen Schulze, der selbst Plattenspieler baut (und verkauft), sowie als Händler u.a. für Einstein tätig ist. Dimi hat Jürgen ausführlich auf seinem YouTube-Kanal vorgestellt:
https://www.youtube.com/watch?v=0FMTuxQPDuY (Teil 1)
https://www.youtube.com/watch?v=4eUZxDU0lys (Teil 2)
Worum ging es auf dem Workshop? Wir vergleichen zwei sehr unterschiedliche Tonabnehmer klanglich, die preislich dicht beieinander liegen. Zum einen Phasemation PP-500 (MC-Tonabnehmer) und zum anderen einen DS 003, welcher photooptisch arbeitet und von Tetsuaki Aoyagi entwickelt wurde. Kurz gesagt, wird die Auslenkung des Nadelträgers über einen Lichtstrahl von Photozellen erfasst. Das ganze lief über die Phonovorstufe E-2 von Soulnote und mündete in eine Kette von Einstein Elektronik. Gehört wurde mit verschiedenen Lautsprechern, los ging es mit Consensus Audio Magma, wie hier auf dem Bild neben Jürgen zu sehen.
Ich möchte hier niemanden mit vielen Hörbeispielen nerven, daher handele ich den eigentlichen Zweck des Workshops mit einem Beispiel ab. Zu Anfang des Workshops hat Jürgen "Tangerine Rhapsody" (das Stück Unsentimental) aufgelegt und ich saß mittig auf dem idealen Platz, wir hörten erst das Phasemation. Eine extrem gute Räumlichkeit empfing mich und das Tenor Saxophon von Stephen Riley stand lebensecht deutlich hinter der Boxenlinie. Eine Platte, die mich sofort gefangen nahm und meine erste Amtshandlung zu Hause war, dieses Album auf CD zu bestellen. So muss das klingen und ich bin gespannt, inwieweit meine ca. 1/5 so teure Kette zu Hause das hinbekommt, dazu später mehr. Ja, wir reden hier von einer rund 150.000,- € teuren Kette. Viel Geld? Natürlich und auch außerhalb meiner finanziellen Reichweite. Daher finde ich solche Veranstaltungen interessant, man kann gut mit seiner eigenen Kette vergleichen und bekommt einen Eindruck, wo die Reise noch hingehen könnte, sofern das nötige Kleingeld zur Verfügung steht. Auf der anderen Seite sind neben dem reinen Invest viele andere Dinge wichtig und so kann auch eine deutlich günstigere Kette extrem begeistern. Der eigene Hörgeschmack ist natürlich genauso wichtig und teurer heißt nicht zwangsläufig besser, wir wir im Verlauf des Workshops noch erleben durften.
Nun war das DS 003 an der Reihe und es klang deutlich anders. Beim ersten Hören anderer Alben saß ich noch hinten rechts auf dem schlechtesten Platz und fand das DS 003 etwas akkurater bei der Wiedergabe. Dies änderte sich auf dem idealen Hörplatz zwar nicht, jedoch nahm mich die Musik über das photooptische System weniger gefangen. Es klang alles sehr gut und ohne Vergleich hätte ich nichts zu bekritteln gehabt. Im direkten Vergleich fehlte mir ein wenig dieses Hineinziehen in den Klang, wo man nach wenigen Sekunden vergisst, "nur" einem guten Stereosystem zu lauschen. Ich war mit meiner Meinung nicht alleine, jedoch waren nicht alle dieser Meinung. Für mich zogen sich diese Eindrücke durch alle gehörten Stücke durch, auch mit anderen Lautsprechern gefiel mir das Phasemation PP-500 besser, wobei die Unterschiede mal kleiner und mal größer wahrgenommen wurden.
Nach dem Mittagessen, es gab köstliche Kürbissuppe mit Schnittchen, durften die Wilson Audio Watt Puppy 7 an die Leine. Bleiben wir noch kurz in der Mittagspause und im Namen aller Teilnehmer spreche ich ein ganz großes DANKESCHÖN an Jürgen und seiner besseren Hälfte aus. Es war einfach perfekt organisiert, das Essen war super und in der Rübenburg kann man sich nur wohlfühlen. Ich möchte, auch im Namen von Dimi, jedem an Jürgens Plattenspieler interessierten einen Besuch nahelegen. Das gilt natürlich auch für die von ihm vertriebene Elektronik. Jürgen ist einfach ein netter Kerl und versucht nie, mit seiner eigenen Meinung Einfluss auf die Besucher zu nehmen. Selber Hören und den Gast entscheiden lassen, was ihm gefällt. Zudem sind die Abhörbedingungen absolut realitätsnah und es gibt nur leichte Eingriffe in die Raumakustik.
Wo waren wir, ach ja, andere Lautsprecher. Wie verschieden die Hörgeschmäcker sind, zeigte sich nun und daher nochmal ganz deutlich: Nur jeder kann für sich ergründen, was ihm persönlich am besten gefällt. Mich konnte die Watt Puppy klanglich nicht abholen, andere hörten das anders. Nun wissen aber auch alle, die sich mit High End beschäftigen, dass gerade zwischen Verstärker und Lautsprecher das "Perfect match" über Erfolg und Mißerfolg entscheiden kann. Vielleicht hätte die Watt Puppy von passender Transistor-Verstärkung profitiert? Wie dem auch sei, ein Teilnehmer merkte an, dass die Violine über die Wilson natürlicher klingt. Als langjähriger Violinenspieler sei ihm das schnell aufgefallen.
Wer übrigens mehr über Rübenburg-Analog-Audio erfahren möchte, besucht am besten Jürgens Homepage.
Bleiben wir beim Thema Lautsprecher, es gab noch ein Pärchen, die Wilson Benesch A.C.T. 3zero. Diese schlanke Standbox hat ein Isobarik-Subbass-System, bei der zwei 17 Zoll große (oder kleine) Basslautsprecher zusammengekoppelt im Boden der Box werkeln. So entsteht ein Downfirebass, der aus einem kleinen Gehäuse (siehe Vergleich zu den anderen Lautsprechern) einen raumfüllenden und schnellen Bass zaubern soll. Mir persönlich, und ich war mit meiner Meinung nicht alleine, waren die Lautsprecher zu dünn untenrum. Auch hier gilt das gleiche wie für die Wilson Audio, vielleicht gibt es ein besseres Match? Etwas wandnaher aufgestellt hätte auch ein Vorteil sein können?
Jürgen hat natürlich noch eine "eigene" Anlage, mit der er Musik hört. Zum Schluss der Hörrunden fragte ich Jürgen, ob ich dort einmal hören durfte?
Ich durfte und wie auf dem Bild zu sehen ist, kommen auch hier Lautsprecher von Consensus Audio zum Einsatz, die etwas größere Conspiracy. Weltklasse!!!
Der ein oder andere wird sich fragen, was ich als eingefleischter CD-Hörer auf einem Phono-Workshop mache? Natürlich schaue ich gerne über den Tellerrand. Hauptsächlich war ich dort, um für mich zu ergründen, ob ich mit meinen (knapp) 60 Lebensjahren nochmal einen Plattenspieler kaufen würde. Vermutlich eher nicht, da aus meinen bisherigen Erfahrungen ein gutes System mit CD-Laufwerk als Quelle, einem Plattenspieler durchaus das Wasser reichen kann. Zudem stört mich persönlich das Knistern, zumindest der oft gespielten LPs. Aber sag niemals nie und Jürgen, sei dir sicher: Wenn ich einen Plattenspieler kaufen würde, stehe ich bei dir vor der Tür. Meine Frau findet Plattenspieler schön, wer weiß?
Der Nachmittag neigte sich dem Ende entgegen und wir hatten schon deutlich überzogen, da kam das Thema Whisky auf. Jürgen spendierte ein kleines Schlückchen Edradour für alle, einen 13 Jahre alten Single Malt. Köstlich und schade, dass wir noch Auto fahren mussten. Neben dem Hördurchgängen waren die Gespräche natürlich genauso spannend. Ich war hier als reiner CD-Hörer ein wenig Außenseiter, die meisten fahren jedoch bestimmt mehrgleisig. Auch bei Jürgen habe ich ein paar CDs gesehen und ich denke, die "Glaubenskriege" sollten vorbei sein.
Nun also die spannende Frage, wie weit kommt mein System klanglich an das Erlebte ran? Die CD vom Snorre Kirk Quartet (with Stephen Riley) lag im Briefkasten und nach Reinigung der CD, Bedini Ultra Clarifier, CD-Spray und Black Forest Duster mache ich es mir auf dem Hörplatz gemütlich. Ein kleiner Single Malt dazu und auf die Start-Taste der Fernbedienung gedrückt:
Etwas anders im Bezug auf die Räumlichkeit, das Tenorsaxofon von Stephen Riley steht etwas weiter vorne. Ansonsten sehr ähnlich und eine wirklich schöne Scheibe, perfekt aufgenommen. Insgesamt klang es etwas sauberer, vermutlich weil die Knackser fehlten :) Tonal dem DS 003 ähnlicher, jedoch mit der Räumlichkeit des Phasemation. Aus der Erinnerung natürlich immer schwierig zu beurteilen, zu Hause höre ich auch gerne lauter. Auf jeden Fall habe ich die Platte mit hohem Genuß durchgehört und klanglich nichts vermisst, so muss das!
Am 23.11.2023 hat Dimi das Video vom Workshop veröffentlicht:
https://www.youtube.com/watch?v=GaPEvVXo5V0&t=5s
Norddeutsche Hifitage (NDHT) Hamburg 01./02.02.2025
Eigentlich gehe ich kaum noch auf "normale" Messen, da ich klanglich sowieso meist entäuscht bin. Das war diesmal bis auf wenige Ausnahmen genauso. Die Idee für den Besuch war, meinen Hifi-Freund Thomas aus Jena wieder mal "live" zu sehen und die Messe war ein schöner Grund für ein Treffen.
Leider ging es bei mir nur am Sonntag und durch die lange Anreise von Thomas sind wir erst gegen 12:00 Uhr auf der Messe gewesen. Trotzdem konnten wir uns ein paar Ketten anhören und Eindrücke sammeln. Im fange mit den positiven Eindrücken an:
Die Mangerlautsprecher P2, der Referenzlautsprecher bei den passiven Modellen, klang gut. Der Klang weckte allerdings wenig Emotionen bei mir, sie klangen etwas lustlos für meinen Geschmack. Manger war immer einer meiner Traumlautsprecher, die ich unbedingt einmal hören wollte. Nun habe ich sie gehört und werde sie von meiner gedanklichen Liste streichen. Kein schlechter Lautsprecher und wenn ich nicht schon jahrelang sehr hochwertig hören würde, hätten sie mich vermutlich mehr begeistert.
Klanglich ist ein Manger-Wandler sicher auch ein deutlicher Unterschied zu einem Hornsystem, da spielen eigene Vorlieben eine große Rolle. Ich kann die Fans von Manger verstehen, mich würden sie nicht glücklich machen.
Die Airtech Lautsprecher an Elektronik von Audio Analogue konnten mich schon deutlich eher abholen. Diese Kette zu Hause bei mir würde mir bestimmt gefallen, aber ob sie besser wäre, sei dahingestellt. Die Airtech ATS01 ist mit mit 45.000 € kein Schnäppchen und für die Elektronik wird eine ähnliche Summe fällig. Für das Geld muss das auch mindestens so gut klingen!
Thomas hat sich ein bisschen in die kleinen Lautsprecher von Diapason verliebt und dort recht lange Klassik gehört. Er könnte sich eine kleine Nahfeld-Kette neben seinem großen STAX-System vorstellen. Klanglich sind die Lautsprecher deutlich über ihre Größe hinaus gewachsen, auch im Bass. Thomas hat verzweifelt den Subwoofer gesucht ... das aus einem so kleinen Tieftöner ein raumfüllender Bass entstehen kann, Respekt!
Aber lassen wir die Kirche im Dorf, über 8000,- € das Paar (incl. Ständer) ist schon eine Ansage. Wenn ich bedenke, was meine Bullfrogs damals neu gekostet haben und wie groß der Unterschied im Klang ist. Generell ist bis auf wenige Ausnahmen alles für unser Hobby "Musik hören" sehr kostspielig geworden. Ich für meinen Teil bin sehr froh, dieses Hobby seit 45 Jahren zu betreiben und es mir möglich war, auch als "Normalverdiener" eine sehr gute Anlage aufbauen zu können. Es ist kein Witz, vor ziemlich genau 30 Jahren befiel mich der High End Virus und meine Gedanken drehten sich sehr häufig um das Thema "Traumanlage". Ich bin monatelang durch Hifi-Läden gezogen und Hannover hat verdammt viele davon, bin teilweise extreme Strecken gefahren, um mir ein bestimmtes Gerät oder Lautsprecher anzuhören. Mit den Hales Revalation 3 ging es dann richtig los und seitdem bin ich in dieser Suchtspirale. Dafür fahre ich ab und an doch gerne zu Messen etc., ich kann mein Gehör wieder einnorden und setze mich nach so einer Veranstaltung glücklich und zufrieden vor meine Anlage. I don´t miss anything.
Unser gemeinsames Highlight war die Vorführung bei Symphonic Line. Ein gut gelaunter Rolf Gemein hat mit seinem neusten Verstärker der Reihe "Kraftwerk" und eigenem CD-Spieler an seinen Lautsprechern RG5 Reference vorgeführt, ich zitiere aus seiner Homepage:
20 cm Bass, mit dem genialen Air Motion Transformer vom Belcanto, MK 2 als Aufsatz, Einzelanfertigung mit montelanger Feinabstimmung.
Gewicht 15 kg, verstellbar für perfekte Phase, MDF Gehäuse mit edler Perlmuttlackierung. Einzelanfertigung.
Wunderbar luftige und lebendige Wiedergabe mit wirklich sichtbarem Klangkörper. Nicht für extreme Lautstärken - dies gilt für alle abstrahlenden Kunstwerke - aber traumhaft schön bei Jazz, Klassik, Einzelinstrumenten, Stimme. Großartige Dynamik und überragende Tiefenstaffelung.
Es klang wunderbar luftig, völlig losgelöst von den Lautsprechern, raumakustische Maßnahmen konnten wir keine entdecken. Wie es der Zufall wollte, lief eines meiner Referenzstücke "The Girl from Ipanema" aus dem Jahre 1963 von Getz/Gilberto und Thomas saß sehr gut mittig. Eine fantastische CD und schon lange Zeit in meiner Sammlung. Ja, liebe Mitbewerber, so kann und muss hochwertiges High End klingen. Später hat Thomas das Lied nochmal bei mir gehört und war auch sehr angetan von meiner Kette, Thomas schrieb mir:
"Mittenortung und Souveränität waren absolut einzigartig. Diese leidenschaftliche „Tröte“, ich meine natürlich das mittig festgenagelte Saxophon, hatte sich in der uralten Aufnahme von 1963 in aller Deutlichkeit sofort ganz tief eingebrannt, mich entsprechend maximal fasziniert. Es hallt in meiner Erinnerung immer noch nach, einfach toll!"
Tja, und dann haben wir uns noch ein paar andere Ketten von namhaften Herstellern angehört. Auch wenn ich nach gewisser Zeit einen mittigen, idealen Sitzplatz ergattern konnte, wollte ich bei allen, außer den oben genannten, nach sehr kurzer Zeit nur noch raus. Oft löste sich der Klang nicht gut von den Lautprechern, es klang tlw. einfach nervig. Nun, unter Messebedingungen haben es die Aussteller schwer und die Gründe mögen vielfältig sein. Trotzdem schaffen es einige, auch unter diesen Umständen abzuliefern. Ich habe im Geiste finanziell zusammengerechnet, was da vor mir versucht, gut zu klingen und habe mehrmals innerlich mit dem Kopf geschüttelt. Wie gesagt, war unsere Zeit etwas knapp bemessen und das nächste mal nehmen wir uns mehr Zeit. Es waren garantiert noch einige Vorführungen, die uns begeistert hätten. Die MDHT 11/25 sind gemeinsam geplant.
Nachmittags haben wir noch mit Dimi Vesos geplaudert und unsere Höreindrücke ausgetauscht. Er empfahl uns die Vorführung von Auer Acoustics, die ihn sehr begeistert hat. Leider haben wir es nicht mehr geschafft, doch auch von anderer Seite hörte ich ähnliches und möchte es hier erwähnt haben.
Kurz vor Ende habe ich am Stand von SPL noch zwei Kopfhörer gehört und war trotz der deutlich höheren Preise der beiden KH sehr enttäuscht vom Klang. Ich habe das gleiche Stück später nochmal bei mir gehört und die Welt war wieder in Ordnung.
Thomas hat bei mir auch über Kopfhörer gehört und hat eher das originale Hifiman Kabel präferiert und fand insgesamt den Edition XS am Kabel vom HE1000/Susvara für seine Ohren am stimmigsten. Interessant! Das zeigt wieder sehr deutlich, nur selber hören macht Sinn und teurer muss für einem selbst nicht besser heißen. Meine Frau hört auch mit dieser Kombi und ist sehr glücklich über den Klang. Die Erklärung könnte sein, dass die Hifiman Kopfhörer eine sehr große Bühne zaubern, der HE1000 klingt nochmals weitläufiger als der XS. Das WyWires Platinum fördert den Raumeindruck zusätzlich und das muss man mögen.
Auch hier gilt: Kirche im Dorf lassen, Thomas hört mit einem STAX SR-X9000 an einer Röhrenkette von EternalArts und als Zuspieler dient der gleiche CD-Transport wie bei mir = Endgame!
Headphones & Friends 2025
Eigentlich wollten wir über Pfingsten nochmal zur Kulturellen Landpartie ins Wendland. Wir waren allerdings schon von Himmelfahrt bis Sonntag dort und hatten bestes Wetter, was für Pfingsten leider nicht galt und so schlug ich einen Besuch in Berlin bei unserer langjährigen Freundin Nina vor. Nebenbei könnte ich dann zu "Hifi im Hinterhof" fahren und mich in Sachen Kopfhörer auf den neusten Stand bringen. Am Samstag war ich fast pünktlich zur Eröffnung dort und die Besucherzahl war noch gering. Er gab ein ausdrückliches Fotografier und Filmverbot, daher hier nur der Lageplan vom Event.
Ich bin mit meinem System extrem zufrieden und möchte nur ergründen, wie viel in Sachen Klang über Kopfhörer noch möglich ist. Eigentlich bin ich nur dort gewesen, um mir den Sennheiser HE-1 anzuhören, wozu ich dann auch in aller Ruhe für knapp zwei Lieder die Möglichkeit hatte - dazu später mehr. Ob ich mir diesen Kopfhörer für 70.000 € jemals leisten kann und will, sei dahingestellt. Ohne Lottogewinn wird es vermutlich nichts.
Auch sehr interessant finde ich den RAAL 1995 Immanis und natürlich den Hifiman Susvara Unveiled. Bevor es in den Abend mit meinen Eindrücken geht, zunächst einmal ein ganz großes Lob für diese tolle Hausmesse. Die Mitarbeiter bzw. auch zugereiste Personen (headphone.shop, Violectric), welche die Messe unterstützt haben, kümmerten sich mit vollem Einsatz um die Gäste. Da ich sehr genau wusste, was ich wollte, habe ich sofort gezielt meine Wünsche geäußert und wurde wirklich fundiert durch die Messe begleitet. Da wurden Verstärker und Kopfhörer für mich durch die Räume getragen und kleine Fehler bei der Wiedergabe so schnell wie möglich beseitigt. Nochmal = tolles Team, super gemacht!
Der Sennheiser HE-1 war noch besetzt und ich müsse mit 20 Minuten Wartezeit rechnen, ich sei vorgemerkt. Dadurch bin ich erst mal durch die Räume gelaufen und direkt einem sehr netten Mitarbeiter von headphone.shop, der dort die Modelle von RAAL vorgestellt hat, in die Arme gelaufen. Im mittlerweile vollen Kopfhörer-Studio war der kleine Magna an meinem Verstärker, dem Violectric HPA V550 angeschlossen, hier allerdings die Pro-Variante mit Lautstärkeregelung über Wiederstandsnetzwerk. Leider gab es ein technisches Problem und die Lieder brachen immer wieder ab. Der Mann von headphone.shop schloss einen sündhaft teuren mobilen Player an, jedoch überzeugte mich der Klang damit nun nicht mehr. Das Problem wurde zum Glück behoben und der "kleine" RAAL (7.700 €) beeindruckte mich (nun wieder an der stationären Kette) sehr. Im Raum, wo der Immanis (10.000 €) lief, gab es ein technisches Problem und so wurde mir der Immanis gebracht und die Unterschiede zum kleinen Bruder waren gut hörbar, noch mehr Raum, tieferer Bass. Trotz sehr lauter Umgebung konnte ich mir einen guten Eindruck verschaffen und habe mir schließlich zwei Songs aus den Listen gepickt, mit denen ich die weiteren Kopfhörer testen wollte. Der Immanis legte die Messlatte ziemlich hoch.
Dann wurde Luxury I (siehe Plan) mit dem Senheiser HE-1 und STAX frei und wir bekamen zu zweit 20 Minuten Zeit zum hören. Auf beiden Kopfhörern lief das gleiche Programm, da beide Verstärker von einem Streamer angesteuert wurden. Zu meinem Glück hatte mein Mithörer noch gar nichts anderes gehört und stimmte meiner Musikauswahl zu. Es waren "Keith don´t go" von Nils Lofgren (Acoustic live) und "Mercy street" von Peter Gabriel (Growing Up live). Die Nils Lofgren bestellte ich mir noch am gleichen Abend auf CD, um nachträglich einen Vergleich zu meiner eigenen Kopfhörerkette (knapp 14.000 € komplett) zu machen.
Es begann mit dem Sennheiser und es klang gut, jedoch gegenüber dem RAAL Immanis auch etwas langweilig. Ich spornte mich selbst an, "du hörst hier mit einem 70.000 € Kopfhörersystem, das muss jetzt richtig gut klingen und dich zu Tränen rühren" Tja, nichts! Wie gesagt, nicht schlecht und sehr ausgewogen, aber begeistert hat mich der Klang nicht.
Ähnlicher Eindruck mit dem STAX, der etwas kühler als der Sennheiser klang und sehr gut auflöste. Ich höre gerne laut und mit zunehmender Lautstärke wurde er mir im oberen Bereich schon etwas zu aggressiv. Der Sennheiser erschien mir ausgewogener und traf eher meinen Hörgeschmack.
Ich ging etwas entäuscht, jedoch auch erleichtert aus diesem Hörparcour. Mir bleiben beide Nieren erhalten und ich muss auch keine Bank überfallen - Glück gehabt.
Nun wollte ich den Immanis noch mal an großem Besteck in Form eines Feliks-Audio der 10.000 € Klasse hören. Da die Wartezeit länger war, durfte erst mal der Hifiman Susvara Unveiled ran. Zuerst hörte ich meine beiden Songs an einem Hifiman Prelude, das war sehr ähnlich wie über den HE-1 und gefiel mir gut. Aber klanglich kam für mich kein Wunsch auf einen Wechsel von meinem HE1000 Stealth hin zum Susvara Unveiled (8.800 €) auf. Dann wurde ich mit dem Kopfhörer zusammen in einen anderen Raum gebeten, dort baute jemand gerade einen Niimbus 5 auf und als er sich umdrehte, blickte ich in die Augen von Fried Reim.
Fried Reim ist der Kopf und Erfinder hinter den Kopfhörerverstärkern von Lake People, Violectric und Niimbus. Der Niimbus US 5 Pro stellt die Speerspitze dar und schlägt mit 6.000 € zu Buche. Mein KHV ist eine Stufe darunter und das grösste Model unter der Marke Violectric. Mich interessierte die Frage brennend, wie gut sich mein HPA V550 als Vorverstärker schlägt und welche Erfahrungen seine Kunden teilen. Er beruhigte mich, der Vorverstärker ist klanglich sehr gut und viele seiner Kunden nutzen ihn neben seiner Verwendung als KHV auch zum antreiben einer Endstufe / Mono-Blöcke. Schön zu wissen.
Nun also die Kombi Niimbus US 5 Pro / Hifiman Susvara. Angemerkt sein noch, das der Susvara stets am Cardas Clear spielte und damit in der gleichen Preisklasse verkabelt war (1000 €), wie mein Hifiman zu Hause, der hängt am WyWires Platinum. Ich betone "Preisklasse", da ich dieses Cardas noch nicht zu Hause hatte. Das seinerzeit gekaufte Cardas Cross entäuschte mich damals sehr und wurde für den Edition XS gegen das originale Kabel vom HE-1000 / Susvara getauscht. Deutlich besser und das Cardas ging wieder über Kleinanzeigen weg.
Es gefiel mir klanglich besser als am Prelude aber so richtig wollte auch hier der Funke nicht überspringen. Ich bin sehr gespannt, wie mir mein System zu Hause "Keith don´t go" serviert, dazu später mehr.
Dann hieß es warten auf den RAAL Immanis am Feliks-Audio, mit Streamer nähren wir uns der 30.000 € Marke. Und da war er wieder, so haben sich die anfangs gehörten Lieder eingebrannt. Auch dieser Raum Luxury II war sehr ruhig und ich konnte mit großem Genuss meine beiden ausgewählten Songs durch hören. Aus der Erinnerung gefiel mir der Klang an meinem KHV von Violectric noch etwas besser, das Niveau war jedoch vergleichbar.
Dann ergab sich noch die Gelegenheit, den Susvara am Riviera AFC-10 zu hören, auch eine preislich ambitionierte Kombination etwas unterhalb der zuvor gehörten. Nun muss es Klick machen und der Susvara verzaubert mich? Nein, er klang vergleichbar mit den zuvor gehörten Verstärkern und fiel für mein Empfinden deutlich gegen den RAAL Immanis ab. Nun wurde ich allerdings nachdenklich ...
Überteibt der Immanis einfach nur, um schnell Eindruck zu schinden? Will man ihn nach kurzer Zeit in der heimischen Kette einfach nur noch loswerden? Ein Mitarbeiter von Hifi im Hinterhof teilte meine Bedenken und sie wissen noch nicht, ob sie die Kopfhörer von RAAL ins Programm aufnehmen. Er bestätigte meine Eindrücke und will sich einen tieferen Eindruck verschaffen. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn er ins Programm aufgenommen wird und ich diese sehr spezielle Kopfhörermarke vielleicht nochmals in Ruhe zusammen mit meiner Frau anhören könnte.
Die Tage nach dem Event habe viel über den Immanis gelesen, durch seine spezielle Bauart ist er extrem schnell und räumlich, soll jedoch auch auf Dauer nie nervig werden. Bei mir hat er einen bleibenden Eindruck hinterlassen und ich plane fest ein, ihn nochmals ausgiebiger mit "meiner" Musik zu hören. Am liebsten natürlich über einen sehr guten CD-Spieler bzw. Transport/DAC Kombi, am besten zu Hause!
Dann kam Nils Lofgren "Acoustic Live" auf CD und nun wird sich zeigen, was mein System damit anstellt. Ich kann mir Klang sehr gut merken und daher teste ich zu Hause ungern Dinge, die ich mir nicht leisten kann. Im Zweifelsfall könnte ich anschließend nicht mehr zufrieden Musik hören. Eine Messe oder ein Geschäft ist etwas anderes, weil es dort nur sehr selten so gut wie im heimischem Wohnzimmer klingt, das gilt auch für den Klang über meine Bullfrogs. Also CD gründlich gereinigt, mit Antistatic-Spray behandet und jeden Seite dreimal mit dem Acoustic Revive RD-3 behandelt. Wie klingt es mit meiner im Vergleich "günstigen" Kette?
Schon die ersten Töne brachten Erleichterung, so klang es mit dem RAAL Immanis auf der Messe, höchstens einen Hauch besser aus der Erinnerung, aber sehr ähnlich. Das erinnert mich an meine Erfahrung vor längerer Zeit bei einem Hifi-Händler in Hannover, dort hatte ich meinen damaligen Sennheiser HD 660S dabei und alle gehörten Kopfhörer im deutlich höheren Preisbereich klangen dort schlechter als ich es von zu Hause gewohnt war. Trotzdem waren deutliche Unterschiede zu hören und mein Favorit war seinerzeit der Hifiman Arya Organic. Erst der direkte Vergleich mit meinem Kopfhörer machte klar, wie viel besser die dort gehörten klangen.
Die Bedingungen scheinen auf solchen Vorführungen nicht ideal zu sein, dessen sollte man sich bewußt sein. Im nachhinein habe ich mich doch geärgert, nicht meinen KH mitgenommen zu haben. Aber das lässt sich nachholen. Der Immanis von RAAL 1995 steht ab sofort auf meiner "Haben-wollen-Liste" und wir (meine Frau und Ich) müssen uns diesen interessanten Kopfhörer nochmal in Ruhe unter guten Bedingungen im Vergleich zu meinem Kopfhörer anhören.